SAP Legacy System Migration Workbench (LSMW)
- Seiten: 18
- Sprache: Deutsch
Sie wollen Daten migrieren, Massenänderungen an bestehenden Daten durchführen, Daten aus SAP-fremden Systemen ohne Programmierung nach SAP übernehmen …?
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Sie wollen Daten migrieren, Massenänderungen an bestehenden Daten durchführen, Daten aus SAP-fremden Systemen ohne Programmierung nach SAP übernehmen …? Sie suchen nach einem Tool, mit dem Sie dies effektiv und im SAP-Standard, d.h. ohne zusätzliche Komponenten und Software, realisieren können?
Dieses Buch wird Ihnen die Möglichkeiten von LSMW vorstellen und Schritt für Schritt aufzeigen, wie Sie damit eine erfolgreiche Datenmigration durchführen können. Sie erfahren, für welche Einsatzbereiche LSMW vorgesehen ist und welche Voraussetzungen zur Nutzung der LSM-Workbench erfüllt sein müssen wie etwa nötige SAP-Berechtigungen und Ähnliches.
Die Legacy System Migration Workbench (kurz LSMW) ist ein Bestandteil des SAP-Systems und seit Basis Release ERP 6.0 in der SAP-Standardversion enthalten. Sie können diese integrierte Entwicklungsumgebung zur Datenmigration von Fremddaten (aus Nicht-SAP-Systemen) sowie auch für Massenupdates innerhalb bestehender SAP-Systeme nutzen.
Es handelt sich bei LSMW um eine anwendungsübergreifende Komponente (CA) des SAP-Systems. Sie kann plattformunabhängig eingesetzt werden und verfügt über Schnittstellen zum Data-Transfer-Center, zur Batch-Input- (BTCI) bzw. Direct-Input-Verarbeitung sowie zu den Standardschnittstellen BAPI und IDoc.
Die LSM-Workbench können Sie zur Migration sowohl von einfachen als auch von komplex aufgebauten Daten, im SAP-Kontext Quellstrukturen genannt, einsetzen.
Die Vorzüge der LSM-Workbench werden Sie besonders schätzen lernen, wenn Sie Altdaten migrieren, deren Strukturen von denen im SAP stark abweichen und Datenkonvertierungen erforderlich machen.
Systemseitige Voraussetzung zur Nutzung der LSM-Workbench ist ein SAP-Basis-Release ab 4.0. Im Standardlieferumfang der SAP ist LSMW jedoch erst ab Basis-Release 6.20 enthalten, d.h. in R/3 Enterprise, ERP 2004, ECC 6.0 und höheren Versionen. Will man LSMW in einem älteren Release nutzen, muss diese SAP-Funktionalität extra über einen Transportauftrag installiert werden. Diesen kann man sich kostenlos vom SAP-Service Marketplace herunterladen (https://service.sap.com/lsmw).
Die Legacy System Migration Workbench wird durch Aufruf der SAP-Transaktion LSMW gestartet. Dabei handelt es sich nicht um eine bereits im SAP-Menü hinterlegte Transaktion. Über den Menüpfad Favoriten.
Sie können als Projektnamen ein beliebiges, maximal 15-stelliges Kürzel wählen, zum Beispiel »Migration Land XY«. Für eine detailliertere Beschreibung des Projekts ist die Projektbezeichnung vorgesehen. Es können in diesem Feld 60 Zeichen inklusive Leerzeichen eingeben werden. Ein neues Projekt legen Sie an, indem Sie den Cursor auf dem Feld Projekt positionieren und die Schaltfläche Eintrag anlegen anklicken.
Der LSMW-Startbildschirm bietet Ihnen einige nützliche Schaltflächen und Funktionen (siehe Abbildung 1.8), auf die ich nachfolgend näher eingehen möchte.
Abbildung 1.8: LSMW-Administrations-BS
Wir wenden uns nun dem wichtigsten Kapitel zu – der eigentlichen LSMW-Datenmigration. Step by step werde ich Ihnen die notwendigen Arbeitsabläufe aufzeigen, um Daten mittels LSMW in das SAP-System zu überführen. Dies werde ich Ihnen anhand eines praxisnahen Beispiels aus dem Logistikbereich veranschaulichen. Am Ende dieses Abschnitts sollten Sie in der Lage sein, ein eigenes LSMW-Projekt zu entwickeln.
In unserem Beispiel beginnen wir mit der Migration der Kunden-/Debitorenstammdaten. Dabei gehen wir davon aus, dass die entsprechenden Daten bereits aus dem Quellsystem extrahiert wurden und uns im Excel-Format zur Verfügung stehen. Es handelt sich um jeweils einen Kopfsatz pro Debitor mit den entsprechenden Stamminformationen und (mehreren) Positionssätzen in Abhängigkeit von der Anzahl der Ansprechpartner, die beim Kunden im Altsystem hinterlegt waren.
Die beiden Excel-Dateien für unser Beispiel sind in Abbildung 2.1 und Abbildung 2.2 auszugsweise dargestellt:
Mithilfe von Aufzeichnungen wird ein neues Objekt bzw. eine neue Importmethode erzeugt. Aufzeichnungen können zum Ändern und natürlich auch zum Anlegen von Daten eingesetzt werden. Meist kommen sie zum Einsatz, wenn für ein Datenobjekt keine der 3 Standardimporttechniken zur Verfügung steht.
In diesem Abschnitt möchte ich Ihnen beispielhaft zeigen, wie man eine Aufzeichnung anlegt und anschließend in der LSM-Workbench nutzt.
Um eine Aufzeichnung erstellen oder bearbeiten zu können, gehen Sie bitte auf den LSMW-Startbildschirm (vgl. Abbildung 1.4). Dort wählen Sie in der Menüleiste Springen • Aufzeichnungen. Da eine Aufzeichnung immer auf Projektebene angelegt ist, muss mindestens der Projektname mitgegeben werden (siehe Abbildung 3.2).
Lassen Sie uns jetzt die soeben erstellte Aufzeichnung nutzen, und zwar im bereits in Abschnitt 3.1 angelegten
Dazu rufen sie die bekannte Transaktion LSMW auf, wählen die oben genannten Projektinformationen aus und gelangen auf das in Abbildung 2.4 dargestellte Übersichtsbild.
Durch Doppelklick wählen Sie den Arbeitsschritt Objektattribute pflegen aus. Unter Importtechnik markieren Sie das Feld für Batch-Input-Aufzeichnungen und wählen mittels Wertehilfe unsere Aufzeichnung LADEN1 (siehe Abbildung 3.14).
Ich möchte Ihnen in diesem Kapitel einen kurzen Überblick über BAPIs und IDocs geben und detailliert darstellen, wie man Aufträge unter Zuhilfenahme der Importtechnik Business-Object-Methode (BAPI) in LSMW anlegt.
Ich setze voraus, dass Sie schon ein gewisses Grundverständnis zu dieser Thematik mitbringen, da ihre vollständige Abbildung den Rahmen dieses Buchs sprengen würde.
Damit die Importtechniken BAPI und IDoc in der LSM-Workbench genutzt werden können, sind die im Folgenden aufgezeigten Einstellungen im SAP-System je Mandant und Projekt einmalig vorzunehmen.
Nachdem wir die vorbereitenden Maßnahmen zur IDoc-Eingangsverarbeitung erfolgreich abgeschlossen haben, möchte ich Ihnen anhand eines Beispiels das Arbeiten mit der BAPI-Importtechnik näherbringen.
Grundsätzliches Ziel ist es, mittels LSMW und der BAPI-Importtechnik Aufträge im SAP anzulegen.
Die Übertragung von Langtexten nimmt bei der Datenmigration eine gesonderte Stellung ein. Da dieses wichtige Thema in zahlreichen Projekten erst viel zu spät berücksichtigt wird, möchte ich ihm in diesem Buch ein Extrakapitel widmen.
Unter Langtexten versteht man in der Regel mehrzeilige Texte, die dem Austausch von Informationen dienen. Sie werden in SAP in einem besonderen Textpool in der Datenbank abgelegt. Deshalb müssen Langtexte auch gesondert migriert werden.
Der Schlüssel von Langtexten setzt sich auch folgenden vier Teilen zusammen:
Daten können zu einem LSMW-Projekt sowohl über das SAP-Transportmanagement als auch via Down- und Upload transportiert werden.
Bitte beachten Sie, dass die Voreinstellungen für die IDoc-Eingangsverarbeitung nicht mittransportiert werden. Diese müssen Sie pro LSMW-Projekt in jedem Mandanten und jedem SAP-System neu anlegen.
Einen SAP-Änderungsauftrag, der alle Informationen zu einem LSMW-Projekt enthält, können Sie wie folgt erzeugen:
Wenn Sie das auf dem Testsystem erstellte LSMW-Projekt in die Produktion übernehmen wollen, müssen Sie es zuerst exportieren.
Das exportierte Mapping mit Regelwerk kann in einem anderen SAP-System wieder importiert werden.
Anhand der bisher vermittelten Grundlagen für die Arbeit mit der LSM-Workbench werden Sie bereits einen Großteil der Migrationsarbeiten durchführen können. Zusätzlich gibt es noch eine Reihe von Maßnahmen, um das Regelwerk und das Datenumsetzprogramm eines Projekts zu modifizieren.
Für fortgeschrittene LSMW-Anwender, die sich intensiver mit der Thematik beschäftigen wollen, können die nachfolgend beschriebenen Funktionen von großem Interesse sein. Aber auch alle anderen interessierten Leser werden in diesem Kapitel Hinweise finden, die ihnen das Arbeiten mit LSMW erleichtern.
Mit dieser Form der Datenübernahme werden Daten nicht einmalig von einem Altsystem eingespielt, sondern in regelmäßigen Abständen aus einem Quellsystem übernommen.
Die LSM-Workbench stellt eine Reihe von Funktionen und Variablen zur Verfügung, die Sie an beliebiger Stelle im ABAP-Coding verwenden können.
Die Funktion Fieldmapping und Umsetzregeln pflegen (siehe Abbildung 2.19) ist vor allem für fortgeschrittene Anwender, die das Fieldmapping modifizieren wollen, von großem Nutzen. Hiermit können Sie auswählen, welche Informationen auf diesem Bildschirm angezeigt werden.
Die Auswahl des entsprechenden Feldes bestimmt, welche Informationen angezeigt werden. Im Folgenden zeige ich Ihnen die gegebenen Auswahlfelder und deren Bedeutung auf.
Falls Sie bestimmte Datensätze aus Ihrem Altsystem nicht nach SAP migrieren möchten, können Sie diese aus der Eingabedatei herausfiltern oder aber mittels skip_record in der LSM-Workbench überspringen.
Natürlich können Sie die Eingabedatei(en) – beispielswiese in Excel – so vorbereiten, dass Sie für jeden Zielsatz einen eigenen Quellsatz erzeugen. Mitunter ist es jedoch wesentlich einfacher, das Vervielfältigen von Datensätzen direkt mittels LSMW und Form-Routine transfer_record durchzuführen.
Dieses Buch ist der Versuch einer kompletten Zusammenstellung aller wichtigen Themen zum mächtigen LSMW-Tool in anschaulicher und leicht verständlicher Weise.
Der Anfänger auf diesem Gebiet sollte nach Durcharbeiten der Ausführungen in der Lage sein, eigene LSM-Workbench-Projekte anzulegen oder bestehende auf seine Bedürfnisse hin abzuändern bzw. zu erweitern.
Der erfahrene LSMW-Anwender hält mit diesem Buch ein kompaktes Nachschlagwerk in den Händen, das ihm einen Großteil seiner Fragen auf diesem Gebiet beantworten wird.
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Themen: LSWM, Workbench